A-U-T-O-B-A-H-N Raststätte: Einige Bemerkungen zum analogen KORG MonoTribe

"Der MonoTribe ist ein Spielzeug!" - Das urteilte Anfang 2011 ein angesehener Elektromusiker über die Analog-Ausgabe der bewährten Electribe-Serie von KORG. KORG hatte das ganze ja schon im September 2010 als Patent und Markenzeichen angemeldet und so war man gespannt, was denn das neue Instrument so alles kann, denn die Präsentation des Kaossilators war doch im Grunde etwas hinter den Erwatungen zurückgeblieben (siehe Foto rechts), sprich: er war eben kein KaossPad in klein, sondern tatsächlich ein Spielzeug

Wenn man das Ding nüchtern betrachtet, ist es eine KORGsche Kreuzung zwischen dem MonoTron und dem ElecTribe, wobei es keine "richtige" DJ-Groovebox wurde, sondern eher etwas für uns Elektromusiker. Ein wenig erinnert mich das, was man mit dem Monotribe machen kann an den EMS Synthi AKS, speziell den Keyboardsequencer.
Und siehe da: es dauerte gar nicht lange und mein italienischer Freund Gianni Proietti (aba "Gattobus" / siehe Foto links) präsentierte den MonoTribe standesgemäß mit "On The Run" bei YouTube.

Dieses Video zeigt schon vieles von dem, was man mit dem Gerät anstellen kann. Als ich meinen MonoTribe auspackte, die Batterien einsteckte und einschaltete, suchte ich erst einmal nach dem Startknopf. Dieser ist unten links und sobald er gedrückt ist, schon geht es los.

Weißes Rauschen/White Noise kann man dem Synthiklang stufenlos zumischen und der Sequencer plus die (ebenfalls stufenlos zumischbare) Drummachine lassen sich so einfach programmieren, als hätte man einen ARP Sequencer vor sich. Klanglich ist das nicht sehr vielseitig, eben soc richtig schön "Analog" wie in den Siebzigern, doch der extrem hochschwingbare LFO erzeugt fast schon Ringmodulatoreffekte und der 12dB Lowpass-Filter des uralten MS-20 leistet gute Arbeit.

Vor allem im rhythmischen Bereich kann man mit dem MonoTribe einiges anstellen und ich mache das hin und wieder zu Beginn meiner Konzerte und das sehr zur Befriedigung des Publikums, wenn man spontanen Zwischenapplaus als Maßstab anlegt.
Ich halte den KORG MonoTribe deshalb nicht für ein Spielzeug. Jedoch muss das Ding dem Publikum richtig präsentiert werden, dachte ich mir, und ließ meinen deshalb in einen schwarzen Kunststoffkoffer einbauen, damit man auch das richtige "EMS Feeling" bekommt. Inzwischen habe ich zwei Stück: einen im scharzen Kunstoffkoffer mit gift-grünen Scharnieren und einen in einem gift-grünen Kunststoffkoffer mit schwarzen Scharnieren. Was auch zeigensoll, dass man zwei MonoTribe Maschinen durch ein einfachen Kabel synchron schalten kann um den Musikspaß zu verdoppeln.

Allerdings gibt es keine Step-Programmierung der Sequenz und keine MIDI-Steuerung, weshalb die Ansicht, der MonoTribe sei ein Spielzeug, natürlich unterstützt wird. Und die "Ribbon-Tastatur", in WIrklichkeit natürlich ein Ribbon-Controller, kommt eher Leuten wie Keith Emerson entgegen als den meißten grundsoliden Keyboardern, die ich kenne.

Dafür kann man unter Zuhilfenahme der "Flux"-Funktion einige interessante Klangeffekte erzeugen (vor allem, wenn die Geschwindigkeit des Sequencers auf extrem langsam eingestellt ist), denn hier Quantisiert die "Tastatur" die Töne nicht sondern sie werden stufenlos zwischen jedem der acht Schritte des Sequencers aufgezeichnet.

Nachfolgend sieht man den KORG MonoTribe im Größenvergleich mit dem KORG MonoTron (zum Vergrößern wie immer auf das entsprechende Foto klicken!). HIER gibt es übrigens den offiziellen Film zum MonoTribe!

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