Eine kleine Führung durch die Welt der Elektromusik-Klangerzeuger | Teil 6: YAMAHA...oder: Auf dem Motorrad durch die Synthesizergeschichte?

"Was hat Yamaha mit Synthesizermusik zu tun?" - Im Jahre 1975 eine durchaus berechtigte Frage in der Musikwelt, die einem allerdings heute nur noch ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Denn die Firma Yamaha Motor Ltd. ist ja nur die Tochter der Yamaha Corp., die seit 1889 Tasteninstrumente herstellt. Konzertflügel und Klaviere von Yamaha besitzen Weltruhm; Bühnenflügel der CP-Reihe eroberten mit ihrem ganz eigenen Klang ab Ende der 1970er-Jahre schnell die Herzen vieler Rockmusiker und die Ohren vieler Hörer.

Ich selbst bin noch auf keinem Yamaha-Motorrad gefahren, kenne mich dennoch mit Yamaha-Maschnen inzwischen recht gut aus. Ich weiß noch, wie Reinhold Heil im "SvS"-Interview von seinem CS80 schwärmte und im gleichen JAhr hatt ich den ersten Direkt-Kontakt mit einem Yamaha Musikinstrument über den DX7 Synthesizer (Foto rechts), wobei ich bei dem Namen eher belustigt war, hatte ich doch selbst in den Siebzigern als junger Konstrukteur blubbernde und piepende "Saurian"-Geräte geschaffen, die ich CX 1 bis CX 7 nannte. Den DX7 spielte ich im CPL-Tonstudio in Weilerswist für die Velvet Universe Produktion "Technotice" und bekam ihn etwas später von den "Flieher Bros." (Danke Andreas!) für die Gavand Art Produktion "Run" ausgeliehen.

Kurz danach schaffte ich mir mir, fasziniert von Kraftwerks "Electric Cafe"-Sound, dem Yamaha FB01 an, mein erstes eigenes FM-Klangmodul. Schnell tauschte ich ihn gegen das FB-01 Double Rack (Foto links), eine selten angefertigte Doppelausführung, die Yamaha damals nur in Japan anbot. Zusammen mit dem Umhänge-MIDI-Keyboard SHS-100 und dem Mini-Sampler VSS-30 wurde das meine Yamaha Grundausrüstung bis in die Mitte der 1990er Jahre.

1988 konnte ich in London einen Yamaha CS80 testen, habe aber hiervon leider kein Tondukument (wie etwa vom Kurzweil 250-Test 1985) und besitze heute nur noch die Bedienungsanleitung (Foto rechts). Dennoch prägte dieses Erlebnis meine Vorliebe für Aftertouch-Features beim Keyboardspielen nachhaltig. Den CS80 habe ich allerdings heute schon in meinem 4-Klang-Live-Angebot und zwar als Arturia-Version.

Heute habe ich live auch immer einen Yamaha CS1x dabei, worüber ich 2009 schon einmal etwas geschrieben habe. Wenn man sich ausgiebig mit seinen Klangbeeinflussungsmöglichkeiten befasst (und der CS1x hat deren eine Menge), fühlt man sich tatsächlich hin und wieder an den CS80 erinnert...wohlgemerkt: erinnert! (Herr Dirk: Bitte nicht lachen!...There's no Kaiser like the advertizer, if you tell me it's so...), jedenfalls gibt es live bei mir einen schönen Part, "Mont Saint-Michel" (genannt nach der Insel im Ärmelkanal), da fragt man mich nachher immer wieder, ob das "nur" der CS1x gewesen sie oder... - Ja! Es war nur den Yamaha CS1x. Ohne Sequenzer, nur im Arpeggiator-Rhythmus, wobei der CS1x davon mehr aks zwei Dutzend verschiedene Modi hat.

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