Auf der Cover-Rückseite des "Voyager"-Albums meiner Band Velvet Universe steht eine Widmung von Mike Oldfield. Er hatte mir geschrieben: "Rainer, ich wünsche Dir Erfolg". Oft angezweifelt, ob diese Widmung echt ist, habe ich die Geschichte, wie es dazu kam, bis zum heutigen Tag noch niemals erzählt. Bis heute...
1981 tourte Mike Oldfield durch Deutschand und trat am 10. März in der Offenbacher Stadthalle auf. Ich hatte den Auftrag für die "Musiker Music News" und die "Offenbach-Post" ein Interview mit Mr. Oldfield zu führen und, da ich bei Virgin/Ariola an den richtigen Mann gekommen war (nämlich Mike Oldfields Tour-Betreuer Dirk Hohmeyer) klappte es mit der Interviewzusage. Allerdings konnte ich es nicht vor dem Konzert führen, da am Tag zuvor Oldfields legendäre Stratocaster-Gitarrre in Amsterdam gestohlen worden war. Daher trat er in Offenbach mit einer Gibson SG Gitarre auf, war für ihn absolut ungewöhnlich war. Die Fotos, die ich von diesem Auftritt machen durfte sind daher auch, in dieser Hinsicht zumindest, als ungewöhnlich zu bezeichnen.
Nach dem Konzert fuhren die Musiker um Mike Oldfield und er selbst ins Hotel Kempinski nach Gravenbruch bei Offenbach. In der Hotel-Lobby warteten wir bis gegen 24 Uhr und dann kamen Mike Oldfield, der inzwischen leider bereits verstorene Percussionist, Morris Pert und Dirk Hohmeyer und nahmen mich und meinen Freund Bobb Sanders, den ich als Übersetzer für alle Fälle dabei hatte, mit in die Bar.
Dort saßen wir und führten das Interview und ich warf meinen Köder aus - was ich immer tat, wenn ich außergewöhnliche Musiker traf - um Mike Oldfield über das Interview hinaus zu interessieren. Mein Köder war ein Fairlight CMI Update, von dem ich über Klaus Schulze gehört hatte, der zuvor gerade aus Australien zurück gekommen war, und das die Loop-Software betraf. Es klappte und Mike war plötzlich hellwach, denn auf dieses Update hatte er offensichtlich lange gewartet.
So sprachen wir anschließend hauptsächlich über elektronische Musikinstrumente und er fragte mich, ob ich auch Musik machen würde. Ich erzählte ihm von unserem aktuellen "Voyager"-Album, das gerade in Eberhard Pannes Studio aufgenommen wurde. Klaus Schulze (der auch bei Virgin-Records unter Vertrag gewesen war) und das Tonstudio Panne sagten auch Mike Oldfield etwas.
So sprachen wir anschließend hauptsächlich über elektronische Musikinstrumente und er fragte mich, ob ich auch Musik machen würde. Ich erzählte ihm von unserem aktuellen "Voyager"-Album, das gerade in Eberhard Pannes Studio aufgenommen wurde. Klaus Schulze (der auch bei Virgin-Records unter Vertrag gewesen war) und das Tonstudio Panne sagten auch Mike Oldfield etwas.
Als ich ihn dann bat, mit eine Widmung für das Cover des neuen Albums zu schreiben, schaute er mich herausfordernd an und sagte zu mir: "OK, ich mache es. Aber nur unter einer Bedingung: Du hast dreißig Sekunden Zeit, mich davon zu überzeugen, weshalb Du Synthesizermusik machst."
Was soll das denn, dachte ich. Wollte Mike Oldfield jetzt um jeden Preis cool sein, ein Alphatier, das es sowieso nicht ertragen können, wenn jemand in seiner Gegenwart länger als dreißig Sekunden am Stück spricht? Was steckte dahinter?Allerdings sah ich, dass Mike Oldfield ob seines Überraschungscoups grinste, als er meine Unentschlossenheit sah. Und ich wollte diese Widmung unbedingt haben.
Also dachte ich kurz nach und sagte ihm dann: "First: I am Musican. Second: I am an Electronic Junkie. And Third: I am German!" ("Erstens: Ich bin Musiker. Zweitens: Ich bin Elektronik-Junkie. Drittens: Ich bin Deutscher!") ... und um den Satz vollständig zu machen fügte ich an: "...and the last 20 seconds are a gift for you." ("...und die letzten 20 Sekunden bekommst Du geschenkt.")
Nun war der große Mike Oldfield verblüfft und schrieb mir die Widmung für das Album. Wir blieben übrigens auch nach dem Interview noch in Kontakt und er lud mich sogar in sein damaliges Landhaus ein und da meine Frau und ich bis 1988 regelmäßig jedes Jahr einmal nach Wales reisten (Anm: Meine Frau ist in Wales geboren) besuchte ich Mike Oldfield auch einmal persönlich. Aber das ist eine andere Geschichte.
Was soll das denn, dachte ich. Wollte Mike Oldfield jetzt um jeden Preis cool sein, ein Alphatier, das es sowieso nicht ertragen können, wenn jemand in seiner Gegenwart länger als dreißig Sekunden am Stück spricht? Was steckte dahinter?Allerdings sah ich, dass Mike Oldfield ob seines Überraschungscoups grinste, als er meine Unentschlossenheit sah. Und ich wollte diese Widmung unbedingt haben.
Also dachte ich kurz nach und sagte ihm dann: "First: I am Musican. Second: I am an Electronic Junkie. And Third: I am German!" ("Erstens: Ich bin Musiker. Zweitens: Ich bin Elektronik-Junkie. Drittens: Ich bin Deutscher!") ... und um den Satz vollständig zu machen fügte ich an: "...and the last 20 seconds are a gift for you." ("...und die letzten 20 Sekunden bekommst Du geschenkt.")
Nun war der große Mike Oldfield verblüfft und schrieb mir die Widmung für das Album. Wir blieben übrigens auch nach dem Interview noch in Kontakt und er lud mich sogar in sein damaliges Landhaus ein und da meine Frau und ich bis 1988 regelmäßig jedes Jahr einmal nach Wales reisten (Anm: Meine Frau ist in Wales geboren) besuchte ich Mike Oldfield auch einmal persönlich. Aber das ist eine andere Geschichte.
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